Zahnarztpraxis Dr. Arendt
Der Standort
Ansbach, Regierungshauptstadt Mittelfrankens, eine Stadt mit 40.000 Einwohnern mit einem, von barocken Bauwerken geprägten Stadtkern. Der an der Peripherie von Ansbach auf einer Anhöhe stehende, klar strukturierte monolithische Kubus, 5 Stockwerke hoch, außen schwarz gefärbter Beton (Architektur Hirsch Architekten Ansbach) fällt ins Auge. Die Planung des Gebäudes, Sichtbeton Innen und Außen in klarer Rhythmisierung und Linienführung, verläuft parallel der Planung der Zahnarztpraxis. So kann die Lage der raumhohen Fenster auf die Raumaufteilung abgestimmt werden und es entsteht ein Raumambiente mit weiten Ausblicken in eine elegische Hügellandschaft.
Das Funktionskonzept
Eine kreisförmige, bereits beim Betreten klar erkennbare Flurabwicklung um den Treppenhauskern, mit getrennten Zugängen für Patienten auf der einen und Mitarbeiter bzw. Lieferanten auf der anderen Seite, bilden die Grundriss Struktur Mittelpunkt ist die nur 2 m hohe Röntgenabtrennung, auf 30cm hohen Gläsern schwebend, flächig mit Bleiblech belegt. So bleibt das Volumen des Erschließungsbereiches durchgehend erlebbar. Die Patientenzimmer liegen hinter den geschwungenen Lederwänden und den blau transparenten Glaswänden.
Die 3.Dimension
Die Deckenline der Flurwand liegt nicht über der Fusspunktlinie, sondern schiebt sich in die Ebene der Behandlungszimmer. Es entsteht ein auf der Spitze stehender, kegelförmiger, sich zur Decke weitender Flur. Die beiden geneigten Betonsäulen unterstreichen diese Linienführung. In die Praxis eintretend hat man den Eindruck eines großzügigen Raumvolumens, der im Behandlungsstuhl liegende Patient empfindet die modellierten Raumhöhen als intime Hülle. Im Wartezimmer für Erwachsene, in einem Behandlungsraum sowie im Arztzimmer sind die vertikalen Wandabwicklungen geneigt und abgewinkelt, um das Verhältnis Raumbreiten zu Raumhöhen spielerisch zu variieren.
Materialien und Oberflächen
Gestalterisches Ziel ist es, die Balance zwischen dem Einfühlungsvermögen in die Angst und den Schmerz des Patienten auf der einen Seite und der Vermittlung ärztlicher Kompetenz und professioneller Hygienestandards auf der anderen Seite auszustrahlen. Nicht nur optisch, auch fühlbar.Der Blick beim Eintreten bietet sanfte dunkle Farben, weich gepolsterte, lederbezogene
Oberflächen an Empfangstresen, Wartebänken und Flurwänden. Ein haptisches Erlebnis. Dazu der Boden in Rahmen-Füllungsoptik als Reminiszenz an alte Ansbacher Schlossböden. Introvertierte Ruhe, ein weicher Kokon umfängt die Patienten innerhalb der Sichtbetonhülle
Die Behandlungsräume liegen hinter den blauen, semitransparenten raumhohen Glaswänden. In diesen Räumen, mit den Sichtbetonaußenwänden, mit dem weißen medizinischen Gerät, wie Deckenröntgen, Deckenmikroskop, Behandlungsstuhl und dem, aus reinweissem Mineralwerkstoff gefertigten Arbeitsmobiliar, wird die Hygiene und die Kompetenz der Behandlung vermittelt.
Die Bewegungsflächen sind optimiert. Die Räume schieben sich ineinander, springen in den Flur, wo Platz fehlt und eine großzügige Geste gewünscht ist. Die kompakte Reduzierung der Arbeitszeile auf einen einzigen Schubladenschrank, ein Handwaschbecken und die Arbeitsfläche erlaubt die freie Positionierung im Raum, so dass dahinter ein Durchgang zur Helferinnenseite möglich ist, eine erhebliche Vereinfachung für die Assistenz .Maßgeschneiderte fahrbare Caddies, bestückt mit unterschiedlichen Organisations- und Behandlungseinheiten und Instrumentarium ergänzen das Equipment ganz
individuell, an die jeweilige Behandlung angepasst. Nur der Boden zieht sich als verbindendes Element vom Flur in diese Räume.
Fototechnisch umgesetzt wird es an der Decke weitergeführt als Atmosphäre bildendes Element, weil der Blick beim Zahnarzt lange an die Decke gerichtet ist. Ein Spiel mit den Lichtbändern des Arbeitslichtes, die das Verlegemuster unregelmäßig durchschneiden komplettieren die Gestaltung.
Zahnarztpraxis Dr. Arendt
Technologiepark 4, 91522 Ansbach
Tel.: 0981 97781000
Web: www.dr-arendt.de